Die fünf Fallstricke von Nearshoring
Der Mangel an qualifizierten IT-Spezialisten wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Nearshoring (Auslagerung der Softwareentwicklung in Osteuropa) stellt eine strategische Lösung dar. Man sollte jedoch aufpassen, da es heutzutage viele Anbieter auf dem Markt gibt, die zwar Nearshoring als Dienstleistung betreiben, aber keine professionellen Prozesse für die Entwicklung und die Qualitätssicherung eingerichtet haben. Worauf sollte man also achten, wenn man Nearshoring als Option betrachtet? Wir klären Sie nachfolgend über einige Risiken von Nearshoring auf! Nearshore-
- Das “beste Pferd im Stall” für Ihr Projekt
In Gesprächen mit Vermittlern wird der Name eines hoch qualifizierten Mitarbeiters als Kandidat für Ihr Projekt erwähnt. Später stellt es sich heraus, dass in der Tat andere, weniger qualifizierte Mitarbeiter die Aufgaben ausführen. Bei standfesten Nearshore-Unternehmen gibt es eine komplexe Hierarchie aus leitenden Angestellten mit umfangreicher Erfahrung, die Medior- und Junior-Spezialisten in ihrer täglichen Arbeit beraten, damit diese das Senior-Niveau erreichen. Da der Arbeitsmarkt auch in Osteuropa langsam angespannt wird, sollten Sie sich von Anfang an darüber im Klaren sein, wer genau Ihre Software entwickeln wird. Ein Lebenslauf sagt nicht alles aus, daher sollten Sie darauf bestehen, ein persönliches Gespräch mit den voraussichtlichen Projektteilnehmern zu vereinbaren, beispielsweise im Rahmen eines MS Team-Meetings oder eines Besuchs in Ihrem Hause. Auf diese Weise können Sie sich ein genaueres Bild davon verschaffen, wer hinter dem Lebenslauf steht. Darauf basierend können Sie im Nachhinein entscheiden, ob Sie Ihren Auftrag diesem Anbieter anvertrauen möchten.
- Verdächtig niedrige Stundensätze
Sie werden mit verdächtig niedrigen Stundensätzen angelockt. In diesem Fall müssen Alarmglocken läuten, denn auch in Osteuropa muss man für gute Entwickler etwas mehr als für Offshore-Ressourcen zahlen, auch wenn die Stundensätze immer noch erheblich niedriger als in Deutschland sind. Dies kann zwei Dinge bedeuten: Entweder ist die Qualität der Mitarbeiter niedriger als angekündigt, so dass es sich nicht lohnt, mit diesen Leuten remote zu arbeiten (insbesondere beim Outsourcing der Softwareentwicklung ist es wichtig, erfahrene und gut ausgebildete Fachkräfte einzusetzen). Oder Sie geraten in eine Falle, wobei die Stundensätze demnächst plötzlich erhöht werden, sobald Sie als Kunde unterzeichnet haben. Wenn etwas zu gut scheint, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich nämlich so der Fall. Es ist also grundsätzlich wichtig, im Vorfeld klare Vereinbarungen über die erwartete Qualität und die Stundensätze zu treffen.
- Alles ist möglich!
Es lässt sich leicht sagen, dass alles möglich ist, ohne zuvor eine Voruntersuchung durchgeführt zu haben oder auch nur eine Vorstellung von der Komplexität des Projekts zu bekommen. Bei größeren, komplexeren Aufgaben ist eine gründliche Voruntersuchung der Projektbeschreibung (Ziele, Umfang, Risiken und Lösungen) erforderlich, um einen tieferen Einblick zu gewinnen und vorauszusehen, ob die beabsichtigten Projektteilnehmer mit der Arbeit zurecht kommen werden oder nicht. Besonders wenn im Vorfeld Einschätzungen abgegeben werden, wobei Sie sich fragen “Wie ist das denn überhaupt möglich?”, sollten Sie Ihre Bedenken ausdrücklich äußern.
- Der Vermittler ist jung und unbeständig.
Ist der Vermittler, mit dem Sie Geschäfte planen, noch nicht sehr lange am Markt? Dann lohnt es sich, mehr Informationen über seine Organisation einzuholen. Prüfen Sie, ob Sie es mit einem nachweisbar vertrauensvollen Unternehmen zu tun haben. Wie sehen die Umsätze des Betriebs aus? Besonders bei Start-up-Unternehmen, die den aktuellen Spitzenbedarf an IT-Mitarbeitern nutzen wollen, kommt es oft zum Wechsel. Es besteht also die Gefahr, dass während der Durchführung Ihres Projekts die Mitarbeiter ersetzt werden. Das ist nicht wünschenswert, wählen Sie daher vorzugsweise ein erfahrenes, stabiles Unternehmen, das sich auf Nearshoring spezialisiert und zudem eine niedrige Mitarbeiterfluktuation hat. Darüber hinaus gibt es Themen wie finanzielle Stabilität, professionelle Prozesse und Risikominderung, die besonders bei unerfahrenen Unternehmen zu beachten sind.
- Sie haben es mit einem osteuropäischen Nearshore-Partner zu tun
Denken Sie nicht darüber nach, mit einem osteuropäischen Vermittler zusammenzuarbeiten, der auch in Deutschland vertreten ist, selbst wenn wegen sprachlicher und kultureller Unterschiede alles nicht immer reibungslos funktioniert. Es macht jedoch Sinn, den Vertrag mit einem zuverlässigen deutschen Partner abzuschließen, um rechtlich abgesichert zu sein und bei Bedarf schneller wechseln zu können. Ein deutscher Anbieter von Nearshore-Dienstleistungen birgt aber auch das Risiko hinsichtlich der Verbindung zu den Menschen, die das Projekt eigentlich umsetzen. Man hat leider keinen direkten Kontakt und somit nicht die volle Kontrolle über die externen Entwickler und deren geleisteten Arbeit. In solchen Fällen tritt ein deutscher Anbieter als eine Schnittstelle auf, um Kommunikationshindernisse zu beseitigen sowie um sicherzustellen, dass das Projekt in guten Händen ist.
Technosoft verfügt über langjährige Erfahrung mit Nearshoring. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr über die Möglichkeiten für Ihr Unternehmen erfahren möchten.
Leave a Reply